Antifaschistische Veanstaltung am 31.03.2020 19.00 h im Aquarium, Scalitzer Str. 6, U-Bhf. Kottbusser Tor
29. Februar 2020
Am 19. April 2020 wird der 75. Jahrestag der Befreiung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück begangen. Wie derzeit auch an anderen Orten wie bspw. dem Marzahner Parkfriedhof im Januar 2020 erwartenAntifaschist*innen dort erinnerungspolitische Konflikte.Seit 2018 mussten sie sich hier mit demgeschichtspolitisch exklusiven Agierender rechts-konservativen polnischen PiS Regierung und ihrer Anhänger sowie dem Auftreten rechtsextremer Polen mit Fahnen der Narodowe Siły Zbrojne(NSZ,NationaleStreitkräfte)auseinandersetzen. Dahinter stehen erinnerungspolitische Konflikte, wie sie sowohl in Deutschland als auch in Polen ausgetragen werden. Antifaschist*innenin beider Ländern kritisieren positives Erinnern derAngehörigen von Tätergruppen, denn dies leugnet deren Verantwortung für Verbrechen. Zudem verfälschen dieNicht-Anerkennung von Opfergruppen (bspw.vonZwangsarbeiter*innen oder Opfern der Massaker i nGriechenlandund Italien)und das exklusive Beachten nur ausgewählter Gruppen das Geschichtsbewusstsein und damitverbundene Rechtsansprüche. 2020 ist mit einer massiven Mobilisierung rechts-nationalistischer polnischer Gruppen zu rechnen. Unklar ist, wie sich die Brandenburger AfD in diesem Jahr verhält. Die aktuellgeltende Besuchsordnung der Mahn-und Gedenkstätte verbietet das Zeigen „extremistischerSymbole“- worunter diePolnische Botschaft auch die „Antifa-Fahne“ zählt. Die Mahn-und Gedenkstätte Ravensbrück bittet darum,während der offiziellen Gedenkveranstaltung auf das „Zeigen politischer Botschaften“ zu verzichten. Wir fragen uns, wie wir mit faschistischem, nationalistischem Gedenken auf der Befreiungsfeier umgehen wollen und welche Bündnisse wir brauchen, um ein antifaschistisches Gedenken zu ermöglichen? Bei derVeranstaltung sprechen Mitglieder der deutschen Lagergemeinschaft Ravensbrück /Freundeskreise.V.(LGRF), derInitiativefür einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V. und ein Mitglied des Vorstandes des „Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos“ dazu, wer konkret die polnischen Teilnehmenden der letzten Jahre waren undwie sie politisch einzuschätzen sind, zur aktuellen Geschichtspolitik der rechts-nationalistischen PiS-Regierung und der prinzipiellen Frage, welchen Stellenwert das Mahnen und Gedenken bei der Befreiungsfeier in Ravensbrück hat und auf welche Weise de rantifaschistische Aspekt „Nie wieder Faschismus“ eineumkämpfte Forderung geworden ist. Gemeinsam möchten wir mit euch diskutieren, wie transnationale, inklusiveGeschichtspolitik von unten aussehen kann und wie wir unseren Ansatz von unteilbarem Opfergedenken undKritik an jedem Rassismus und Antisemitismus auch bei der Gedenkfeier in Ravensbrück 2020 deutlich sichtbar zum Ausdruck bringen können.
Veranstalter*innen LagergemeinschaftRavensbrückFreundeskreise.V.InitiativefüreinenGedenkortehemaligesKZUckermarke