Befreiungsfeier 2021: Begrüßung durch die LGRF
18. April 2021
Zum 76. Jahrestag der Befreiung haben wir ein vielfältiges digitales Programm umgesetzt. Wir beginnen mit einem Begrüßungsvideo:
Text der Begrüßung:
Liebe Überlebende, liebe Kamerad_innen, liebe Freund_innen,
in diesen Tagen jährt sich zum 76.Mal das Datum der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück und das Ende des deutschen Faschismus. Im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und in seinen zahlreichen Außenlagern wurden zwischen 1939 und 1945 mehr als 150 000 Menschen inhaftiert, mussten hungern und Zwangsarbeit leisten, wurden gefoltert und gedemütigt. Zigtausende von ihnen erlebten die Befreiung nicht. Ihnen allen, denen die ermordet wurden und denen, die überlebt haben, wollen wir heute gedenken.
Ihr seid nicht vergessen.
Wir sind dankbar für eure unermüdliche antifaschistische Arbeit, eure Erzählungen und das Teilen eurer Erfahrungen. Antisemitismus, Rassismus, Sexsimus und Rassismus gegenüber Sinti*zze und Rom*nja sind in Deutschland weiterhin alltäglich, ebenso wie Homo- und Transfeindlichkeit und Diskriminierung auf Grund sozialer Situation und Behinderung.
Maria Potrzeba, ehemaliger Häftling des Jugendkonzentrationslagers Uckermark, schrieb im Jahr 2014: „Das braune Gift macht sich wieder breit, bitte kämpft mit aller Kraft dagegen!“
Ohne das Erinnern, Mahnen und Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen und wie es dazu kommen konnte, können wir keine antifaschistischen Kämpfe führen. Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart und Zukunft bewältigen.
Wir erinnern an die Ermordeten, damals wie heute.
Erinnern heißt Handeln.
Nie wieder Faschismus.
Viel lieber wären wir mit euch und ihnen vor Ort, am historischen Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück. Die jährlichen Gedenkfeiern zum Jahrestag der Befreiung im April leben von der persönlichen Begegnung. Die Begegnung mit den Überlebenden, ihren Zugehörigen und vielen anderen Antifaschist_innen. Gemeinsam trauern wir, erinnern, mahnen, gedenken und wirken wir dafür, dass die Verbrechen nicht vergessen werden.
In diesem wie auch schon im letzten Jahr ist die Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung nicht vor Ort möglich, der Schutz unserer aller Gesundheit,
besonders der Gesundheit der Überlebenden und unser Wunsch, dass die Pandemie ein Ende nehmen soll, haben uns dazu bewogen, ein digitales Gedenken zu gestalten. Deshalb haben wir verschiedene Beiträge
zusammengestellt, die ihr heute und morgen euch anschauen könnt. Besonders hinweisen möchten wir euch auf unseren Beitrag zum traditionellen Gedenken am sowjetischen Ehrenmal in Fürstenberg. Dieser Beitrag wird am 18.04. um 9:00 Uhr vor dem Livestream der offiziellen Gedenkveranstaltung der Mahn-und Gedenkstätte Ravensbrück gesendet.
Wir wünschen uns, dass wir uns alle im nächsten Jahr zum Jahrestag der Befreiung wieder vor Ort treffen können.
Passt gut auf euch auf.
Bis dahin solidarische und antifaschistische Grüße
eure Lagergemeinschaft Ravensbrück/ Freundeskreis.
Hier der Text als PDF zum Herunterladen: