IRK Tagung

17. April 2015

DSC_0029

vom 14. – 16. April tagte das Internetionale Ravensbrück Kommitee in Templin. Die Vertreterinnen aus 10 Ländern berichteten von ihren zahlreichen Aktivitäten. Es folgten angeregte Diskussionen zu den aktuellen Situationen der einzelnen Länder. Das IRK verabschiedete zum 70. Jahrestag folgende Resulution: Botschaft der Überlebenden von Ravensbrück an die künftigen Generationen Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück wenden sich die Überlebenden des Lagers an die zukünftigen Generationen. Wir, die Überlebenden wollen die Solidarität und die Freundschaft aufrechterhalten, die im Lager geboren wurden. Sie verbinden uns und unsere Familien unabhängig von Nationalität, politischer Meinung und Religion. Wir erinnern auch an 123.000 Frauen und Kinder und an 20.000 Männer, die vom Naziregime zwischen 1938 und 1945 nach Ravensbrück und in mehr als 150 Nebenlager gebracht wurden. Jedes dieser Nebenlager hatte seine Geschichte. Jede dieser Geschichten muss bekannt sein. Viele der Häftlinge sind verhungert, erfroren, wurden erschlagen, starben infolge unmenschlicher Arbeitsbedingungen, durch Hinrichtungen oder ermordet in der Gaskammer. Heute ist das Gelände des Häftlingslagers Ravensbrück quasi leer. Es ist unmöglich, sich die Abscheulichkeiten, vorzustellen, die sich hier ereignet haben. Die wenigen Überreste und Gedenkorte sind unzureichend. Nur die vorhandenen Ausstellungen bringen das Andenken an die ehemaligen Häftlinge in Erinnerung. Wir, die Überlebenden, legen Zeugnis ab vom Alltag im Lager und in den Nebenlagern. Diese Erinnerung darf nicht mit uns sterben. Auch wenn uns nicht mehr viel Zeit zur Verfügung steht, ist es doch unsere Aufgabe, diese Erinnerung weiterzugeben, damit sie als Mahnung erhalten bleibt. Unsere Nachkommen müssen unsere Arbeit fortsetzen. Wir fordern die Jugend auf, unseren Kampf fortzusetzen – gegen die Nazi-Ideologie und für eine gerechte und tolerante Welt, für eine Welt, in der es keinen Platz gibt für Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. „Unsere Aufgabe zur Achtsamkeit muss uneingeschränkt sein. Das Böse kann jeden Moment zurückkehren. Es lauert überall und wir müssen handeln, solange es noch Zeit ist, das Schlimmste zu verhindern.“ (Germaine Tillion) Übersetzung aus dem Französischen Ravensbrück, im April 2015 Am Ende der Tagung fand die Amtsübergebe der langjährigen Päsidentin Annette Chalut, welche aus Altersgründen die Leitung des IRK’s niederlegte, an die neu gewählte Präsidentin Eva Bäckerova statt. DSC_0115Fotos Monique Coté