Dokumentarfilm „Geboren in Ravensbrück“

4. Oktober 2021

Wir freuen uns sehr, dass der Dokumentarfilm „Geboren in Ravensbrück“ über und mit Ingelore Prochnow im September 2021 endlich Premiere feiern konnte. Er wurde inzwischen in Hamburg und Bielefeld gezeigt. Weitere Filmvorführungen sind in Planung.

Weitblick auf zwei Personen, die durch eine breite Lücke in einer hohen Mauer gehen. Im Hintergrund sind Häuser und kahle Bäume. Im Vordergrund ist schwarzer Kies auf dem Boden. Für Personen, die das Gelände kennen, ist erkennbar, dass es sich bei dem Motiv um einen Teil der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück handelt.

Der Dokumentarfilm schildert die Geschichte eines der wenigen Kinder, die im KZ geboren wurden und die Zeit im KZ überlebt haben. Am 1. Dezember 1943 kam Ingelore Prochnows Mutter, im fünften Monat schwanger und gerade mal 19 Jahre alt, ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Der Grund ihrer Inhaftierung: „Verkehr mit einem Polen“. Im April des folgenden Jahres brachte sie ihre Tochter Ingelore zur Welt. Wie durch ein Wunder überlebte sie ein Jahr lang bis zur Befreiung im April 1945. Sie wuchs bei Adoptiveltern auf, erfuhr erst 40 Jahre später von den Umständen ihrer Geburt und machte sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und nach möglichen Angehörigen. Ein Film, der diese Suche und die Geschichte nachvollzieht. Es geht um fehlende Erinnerungen, offene Fragen und das Erinnern ohne eigene Erinnerung.

Ingelore findet bis heute Trost und Anerkennung im Engagement um das Gedenken und den Treffen mit anderen Überlebenden und deren Angehörigen. Sie haderte lange mit ihrer Rolle als Überlebende; fehlt ihr doch die eigene Erinnerung an das KZ. Wie kann sie denn als so etwas wie eine Zeitzeugin gelten, wenn sie nichts bezeugen kann? Ingelores Geschichte wird von ihr selbst erzählt, setzt sich aus Fragmenten, Dokumenten und Briefen für die Zuschauer*innen nach und nach zusammen. Der Film bietet mögliche Antworten und wirft gleichzeitig neue Fragen auf, er ist auf der Suche, so wie es Ingelore war und ist.

mit Ingelore Prochnow, Heike Rode, Klaus Prochnow, Frau Sonntag

Regie und Montage: Jule von Hertell

Kamera: Julia Küllmer

Filmvorführungen

Update vom 20.04.2022: Der Film wurde inzwischen in vielen unterschiedlichen Städten gezeigt. Hier eine Übersicht über die noch kommenden Filmtermine.

24.4.2022, 16 Uhr, Berlin, Café Störenfrida, Filmgespräch mit Heike Rode und Julia Küllmer

25.4.2022, 19.30 Uhr, Berlin, Moviemento, Filmgespräch mit Heike Rode und Julia Küllmer

26.4.2022, 20 Uhr, STRAZE Greifswald, Filmgespräch mit Heike Rode

30.4.2022, 19:00 Uhr, Fürstenberg/Havel, Kino Brückenschlag e.V. (Kulturgasthof Alte Reederei, Brandenburger Str. 38, 16798 Fürstenberg/Havel), Filmgespräch mit Ingelore Prochnow und Heike Rode, im Rahmen des 77. Jahrestags der Befreiung

8.5.2022, 11 Uhr, Scala Kino Lüneburg, Filmgespräch mit Jule von Hertell

12.5.2022, Uhrzeit folgt, Merseburg, Sitte Galerie

18.5. 2022, VHS Bielefeld, Details folgen

vorauss. 26. o. 27.5. Fürstenberg/Havel oder Ravensbrück

Alle Infos zum Film, fortlaufend aktualisierte Termine und einen Überblick über die bisherigen Vorführungen gibt es unter: docupasion.de/projekte/geboren-in-ravensbrueck

Film auf DVD und online

Den Film gibt es inzwischen auch auf DVD:

Preis: 5-10 € nach Selbsteinschätzung + 2,00 € für Verpackung und Versand

Zahlung via Paypal oder Überweisung möglich, Bestellung per Mail an: kinotour@docupasion.de unter Angabe der Adresse und gewünschter Anzahl, Zahlungsdaten dann per Bestätigungsmail.

Außerdem ist der Film online verfügbar (Stream oder Download), und zwar als Video on Demand: vimeo.com/ondemand/geboreninravensbrueck