Nachruf auf Petra Vollmer

14. Dezember 2022

In Erinnerung an Petra Vollmer (1957 – 2022)

Petra Vollmer lebte in Hamburg und war Teil unserer Lagergemeinschaft.

Sie war Antifaschistin und vielfältig engagiert, unter anderem in der Projektgruppe für die vergessenen Opfer des NS-Regimes in Hamburg e.V., die seit ihrer Gründung 1983 den Verfolgten des NS-Regimes verpflichtet war, die von der öffentlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Anerkennung ausgeschlossen worden waren: Zwangssterilisierte, Behinderte, Swing-Jugendliche, sogenannte Asoziale und andere mehr. Aus dieser Arbeit gab sie mit der Projektgruppe das Buch „Verachtet, Verfolgt, Vernichtet“ heraus.

Besonders nachdrücklich setzte sie sich für die Gründung der hamburgischen Landesstiftung „Hilfe für NS-Verfolgte“ ein. Dadurch gab es auf Länderebene die Möglichkeit finanzieller Entschädigung für erlittenes nationalsozialistisches Unrecht.

Petra hat außerdem auch die Solidarische Hilfe im Alter SHA GmbH gegründet, die ehemals Verfolgte des NS im Alter mit Pflege und sozialer Betreuung unterstützte, und dort auch mitgearbeitet. Leider musste die Solidarische Hilfe am 30. Juni 2022, aus personellen Gründen den Betrieb einstellen.

Mit Elsa Werner, Mitbegründerin des Auschwitz Komitees in der BRD, setzte sich Petra nachdrücklich für die Zahlung von Ghettorenten an ehemalige Zwangsarbeiter:innen ein.

Getroffen hab ich sie immer wieder hier in Hamburg – 2010 bei der Verleihung des Hans-Frankenthal-Preises der Stiftung Auschwitz Komitee, auf Demonstrationen, Veranstaltungen der Uckermark-Initiative und vielen anderen Anlässen mehr.

Zuletzt war sie schwer krank und verstarb am 1. Juli 2022.

Auch an Petra haben wir auf der Jahrestagung mit großer Dankbarkeit gedacht – wir werden sie nicht vergessen!

Weitere Nachrufe auf Petra Vollmer:
Nachruf der LGRF als PDF zum Herunterladen: