Uckermark-Gedenken

16. April 2020

Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.

Aufruf und Einladung

18. April 2020: 75. Jahrestag der Befreiung

Gedenken zum 75. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungsorts Uckermark

Liebe Überlebende, liebe Angehörige, liebe Freund_innen und Genoss_innen!

Dieses Jahr können wir uns nicht zu einer gemeinsamen Gedenkfeier auf dem ehemaligen Lagergelände treffen. Das macht uns traurig. Doch wir möchten euch aufrufen und einladen, an diesem Tag trotzdem ein Zeichen zu setzen:

Wir haben einen Podcast (Radiosendung) für euch erstellt, den ihr ab dem 18. April von unserer Website herunterladen oder in einigen freien Radios hören könnt – mit Reden zur Befreiungsfeier, Musik, Gedichten, Zitaten von Überlebenden und einem Überblick zur Geschichte und Nachgeschichte des Lagers. Hört euch die Sendung an und sagt sie anderen weiter! Ihr findet sie hier: http://www.gedenkort- kz-uckermark.de/info/aktuelles.htm

Wir haben Plakate gestaltet und hoffen, dass sie weite Verbreitung finden – und an vielen Orten zu einem kurzen Innehalten, zum Nachdenken und zum Handeln anregen. Druckt sie aus, hängt sie auf und schickt sie über eure Social Media-Kanäle. Ihr findet sie auf unserer Website oder auf FB: https://www.facebook.com/events/2950749915038304/

Malt eigene Transpis und hängt sie an Balkone und Fenster! Wir freuen uns über Fotos von allen Gedenkzeichen für unsere Website! Und schickt uns gerne auch welche, falls ihr am 18. April vielleicht doch zum Gedenkstein auf dem ehemaligen Lagergelände geht. Lasst uns auch in diesem Jahr zusammen gedenken. An vielen Orten, mit unterschiedlichen Zeichen, und doch mit dem gleichen Ziel. Antifaschismus braucht starke Bündnisse. Eure Initiative für einen Gedenkort eh. KZ Uckermark

Am 19. April gedenken wir gemeinsam mit der Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e.V. der Opfer des Frauen-KZ Ravensbrück (siehe auch Online-Angebot der Mahn- und Gedenkstätte unter: https://www.ravensbrueck-sbg.de/).

Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.
c/o Jos Fritz Buchladen
Wilhelmstr. 15, 79098 Freiburg
E-Mail: info@gedenkort-kz-uckermark.de
Web: www.gedenkort-kz-uckermark.de

Bankverbindung:
Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.
IBAN: DE61 4306 0967 7924 5544 00
BIC: GENODEM1GLS

Online Jahrestag

16. April 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf unser Online-Angebot zum 75. Jahrestag der Befreiung hinweisen. Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter und besuchen Sie uns am 19. April 2020 auf unserer Homepage: https://www.ravensbrueck-sbg.de/.

An diesem Tag werden wir einen virtuellen Jahrestag begehen. Online zu sehen und zu hören sein werden:

Dr. Insa Eschebach, Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück
Ambra Laurenzi, Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees
Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Prof. Monika Grütters, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Amélie de Montchalin, Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten beim Minister für Europa und Auswärtige Angelegenheiten der Französischen Republik
Barbara Piotrowska, Internationales Ravensbrück-Komitee, Warschau
Adriana Altaras, Publizistin, Berlin

Kaddisch, Kantorin Mimi Sheffer

Alle Reden werden auf Deutsch/Englisch untertitelt. Text-Übersetzungen auf Französisch und Polnisch sind geplant. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme auf unseren Social Media Kanälen und auf unserer Homepage am 19. April.

facebook.com/GedenkstaetteRavensbrueck/

Mit herzlichen Grüßen
Dr. Insa Eschebach

Post an unsere Ravensbrückerinnen

16. April 2020

Liebe Ravensbrückerinnen,
da wir uns dieses Jahr zur Befreiungsfeier nicht treffen können,
seid auf diesem Weg ganz herzlich umarmt und auf ein baldiges Wiedersehen.
Bis dann… bleibt gesund.

Bleibt Alle gesund!

26. März 2020

Wie die meisten mitbekommen haben, sind die Feierlichkeiten zum 75.Jahrestag der Befreiung abgesagt worden und die Gedenkstätte bleibt bis 15.Mai geschlossen. Das heißt, das leider auch sämtliche Veranstaltungen von Seiten der LGRF ausfallen. Nach jetzigem Stand finden die Feierlichkeiten im April 2021 statt.
Bleibt Alle gesund!

Antifaschistische Veanstaltung am 31.03.2020 19.00 h im Aquarium, Scalitzer Str. 6, U-Bhf. Kottbusser Tor

29. Februar 2020

Am 19. April 2020 wird der 75. Jahrestag der Befreiung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück begangen. Wie derzeit auch an anderen Orten wie bspw. dem Marzahner Parkfriedhof im Januar 2020 ­erwarten­Antifaschist*innen ­dort ­erinnerungspolitische­ Konflikte.­Seit ­2018­ mussten­ sie ­sich­ hier­ mit dem­geschichtspolitisch ­exklusiven­ Agieren­der ­rechts-konservativen­ polnischen­ PiS ­Regierung­ und­ ihrer­­ Anhänger ­sowie ­dem­ Auftreten ­rechtsextremer­ Polen ­mit­ Fahnen ­der­ Narodowe ­Siły­ Zbrojne­(NSZ,­Nationale­Streitkräfte)­auseinander­setzen. ­Dahinter ­stehen ­erinnerungspolitische­ Konflikte, ­wie­ sie­ sowohl in­ Deutschland­ als ­auch ­in­ Polen ­ausgetragen ­werden. ­Antifaschist*innen­in­ beider­ Ländern kritisieren­ positives­ Erinnern­ der­Angehörigen­ von Tätergruppen,­ denn­ dies­ leugnet ­deren ­Verantwortung­ für­­ Verbrechen. Zudem­ verfälschen ­die­Nicht-Anerkennung­ von­ Opfergruppen­ (bspw.­von­Zwangsarbeiter*innen ­oder ­­Opfern der­ Massaker ­i n­Griechenland­und­ Italien)­und­ das­ exklusive ­Beachten­ nur ­ausgewählter ­­Gruppen ­das­ Geschichtsbewusstsein­ und­ damit­verbundene­ Rechtsansprüche. 2020 ist mit einer massiven Mobilisierung rechts-nationalistischer polnischer Gruppen zu rechnen. Unklar ist, ­wie­ sich die­ Brandenburger ­AfD­ in ­diesem­ Jahr ­verhält. ­Die­ aktuell­geltende ­Besuchsordnung ­der­ Mahn-und­ Gedenkstätte ­verbietet ­das ­Zeigen ­„extremistischer­Symbole“­- worunter­ die­Polnische ­Botschaft­ auch die ­„Antifa-Fahne“­ zählt.­ Die­ Mahn-­und­ Gedenkstätte­ Ravensbrück­ bittet ­darum,­während­ der­ offiziellen Gedenkveranstaltung ­auf­ das­ „Zeigen­ politischer­ Botschaften“ ­zu­ verzichten. Wir fragen uns, wie wir mit faschistischem, nationalistischem Gedenken auf der Befreiungsfeier umgehen wollen und welche Bündnisse wir brauchen, um ein antifaschistisches Gedenken zu ermöglichen? Bei­ der­Veranstaltung­ sprechen ­Mitglieder­ der­ deutschen­ Lagergemeinschaft­ Ravensbrück­ /Freundeskreise.V.­(LGRF),­ der­Initiative­für­ einen­ Gedenkort­ ehemaliges­ KZ ­Uckermark­ e.V.­ und­ ein­ Mitglied­ des ­­Vorstandes des­ „Internationalen­ Komitees­ Buchenwald-Dora­ und ­Kommandos“­ dazu,­ wer­ konkret ­die ­polnischen­ Teilnehmenden­ der ­letzten­ Jahre­ waren ­und­wie­ sie­ politisch­ einzuschätzen­ sind,­ zur­ aktuellen­ Geschichtspolitik ­der ­rechts-nationalistischen­ PiS-Regierung ­und­ der ­prinzipiellen­ Frage,­ welchen­ Stellenwert­ das­ Mahnen­ und­ Gedenken ­bei­ der ­Befreiungsfeier­ in­ Ravensbrück ­hat­ und ­auf ­welche­ Weise­ de r­antifaschistische­­ Aspekt­ „Nie­ wieder­ Faschismus“ ­eine­umkämpfte­ Forderung­ geworden­ ist. ­Gemeinsam­ möchten ­wir mit­ euch­ diskutieren,­ wie ­transnationale, ­inklusive­Geschichtspolitik­ von ­unten ­aussehen ­kann ­und­ wie­ wir­ unseren­ Ansatz ­von ­unteilbarem­ Opfergedenken­ und­Kritik ­an­ jedem ­Rassismus­ und­ Antisemitismus ­auch­ bei der­ Gedenkfeier ­in­ Ravensbrück­ 2020 deutlich sichtbar zum Ausdruck bringen können.
Veranstalter*innen Lagergemeinschaft­Ravensbrück­Freundeskreis­e.V.Initiative­für­einen­Gedenkort­ehemaliges­KZ­Uckermark­e

Eigene Veranstaltungen der LGRF am 75. Jahrestag der Befreiung

19. Februar 2020

Samstag , 18. April 2020

09:30 Uhr Straße des Erinnerns-Graffiti Künstler aus Leipzig schaffen drei Bilder, dazu werden
Plakatwände installiert z.Bsp. am Bahnhof.

10:00 Uhr „ Nationalismus raus aus den Köpfen“- internationales Treffen, unter anderen mit Anti-
faschist*innen aus Polen/ Warschau, mit Urszula Kraus und der Enkelin von Martha
Desmorauxs im Haus der Lagergemeinschaft

13:00 Uhr Gedenkgang- international mit der Darstellung der Vielfalt der Häftlingsgruppen
endend mit der Veranstaltung der Intiative für einen Gedenkort ehmaliges KZ Uckermark
e.V. um 15:00 Uhr

Nach dem offiziellen Konzert von Esther und Microphon Mafia um 17:00 Uhr
Gemütliches Beisammensein, Quatschen, Austauschen im Haus der Lagergemeinschaft mit der Ini und anderen Interessierten

Sonntag, den 19. April 2020

9:00 Uhr Gedenken am sowjetischen Ehrenmal in Fürstenberg

Vermächtnis bewahren und weitertragen in Gegenwart und Zukunft

2. Februar 2020

Vor 75 Jahren wurden die Häftlinge der Konzentrationslager durch Angehörige der sowjetischen, amerikanischen, britischen, französischen und polnischen Streitkräfte befreit. Nach ihrer Befreiung haben die ehemaligen Häftlinge Interessenverbände aufgebaut und deren Arbeit jahrzehntelang maßgeblich mitgestaltet. Sie haben sich in den zurückliegenden 75 Jahren immer wieder getreu dem Schwur von Buchenwald dafür engagiert, eine Wiederkehr des Nazismus und seiner unmenschlichen Verbrechen zu verhindern.
In ihrem Vermächtnis „Erinnerung bewahren – authentische Orte erhalten – Verantwortung übernehmen“ vom 25. Januar 2009 erklärten KZ-Überlebende, die die internationalen Komitees von neun Lagern vertraten:
“ Unsere Reihen lichten sich. In allen Instanzen unserer Verbände, auf nationaler wie internationaler Ebene, treten Menschen an unsere Seite, um die Erinnerung aufzunehmen: Sie geben uns Vertrauen in die Zukunft, sie setzen unsere Arbeit fort. Der Dialog, der mit uns begonnen wurde, muss mit ihnen fortgeführt werden. Für diese Arbeit benötigen sie die Unterstützung von Staat und Gesellschaft. … Wir bitten die jungen Menschen, unseren Kampf gegen die Nazi-Ideologie und für eine gerechte, friedliche und tolerante Welt fortzuführen, eine Welt, in der Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus keinen Platz haben sollen. …“
Wir, die Hinterbliebenen und Angehörigen der ehemaligen Häftlinge, die Freundinnen und Freunde, die Mitstreiterinnen und Mitstreiter, sowie alle bei uns Engagierten, zusammengeschlossen in den vielfältigen Interessengruppen, Komitees, Lagerarbeitsgemeinschaften, Lagergemeinschaften, Verfolgtenverbänden, Initiativgruppen und Freundeskreisen, erklären aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager, dass wir dieses Erbe bereits vor vielen Jahren angetreten haben. Jetzt, wo nur noch wenige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen unter uns sind, ist es an uns, dass das Vermächtnis weitergetragen wird.
I Für uns sind Gedenkstätten die authentischen Plätze, wichtige Orte des Gedenkens, Erinnerns und der Mahnung. Sie sind ein integraler Bestandteil der politischen und historischen Bildungsarbeit. Diese Orte dienen der Bewusstseins- und Demokratiebildung. Deshalb müssen diese Orte, die auch internationale Friedhöfe sind, für die Zukunft erhalten und für ihre Arbeit finanziell ausreichend ausgestattet werden.
II Wir sind davon überzeugt, dass die Gedenk- und Erinnerungsarbeit ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag ist. Es darf nicht die alleinige Aufgabe von Historikern und Politikern sein, über das Vermächtnis unserer Großeltern, Eltern, unserer Freundinnen und Freunde zu bestimmen. Vielmehr sind es die Nachkommen der Verfolgten des NS-Regimes sowie die Angehörigen der nachfolgenden Generationen, die sich seit vielen Jahrzehnten in den Verbänden engagieren und authentische Erfahrungen der Überlebenden in die Erinnerungsarbeit einbringen.
III In den zurückliegenden Jahren wurden in der gesamten Bundesrepublik Deutschland zahlreiche Projekte zur Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Bezug auf die Verbrechen des NS-Regimes initiiert. Viele Schülerinnen und Schüler haben sich, zum Beispiel im Rahmen ihrer Projektwochen, mit der Geschichte ihres Ortes im Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Diese Entwicklung gilt es zu verstetigen und auszubauen. Daher regen wir an, dass in jedem Bundesland an einer pädagogischen Hochschule ein Lehrstuhl für „Methodik und Didaktik der Erinnerungskultur“ eingerichtet wird, um die Entstehung der Erinnerungskultur an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte wissenschaftlich aufzuarbeiten, sie für die Zukunft nachhaltig zu gestalten und die Gedenkstätten, die Schulen sowie die außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung mit universitärer Forschung und Weiterbildung zu unterstützen.
IV Mit großer Sorge betrachten wir das Erstarken und Etablieren nationalistischer, populistischer und neofaschistischer Kräfte in Deutschland, Europa und in der Welt. Diese Entwicklung begreifen wir als Angriff auf die Demokratie. Der Grundstock für ein friedliches, solidarisches Europa wurde in den Baracken der deutschen Konzentrationslager gelegt. Dort waren bis zu ihrer Befreiung im Jahr 1945 Menschen aus europäischen und außereuropäischen Staaten unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten. Gemeinsam schworen sie, auf der Grundlage der Menschenrechte für eine Welt des Friedens, der Freiheit und der Völkerverständigung einzutreten.
Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um das Vermächtnis unserer Eltern und Großeltern, unserer Freundinnen und Freunde, unserer Kameradinnen und Kameraden, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und in die Zukunft weiter zutragen. Wir werden gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Häftlings-, Opfer- und Verfolgtenverbände, den jüdischen Gemeinden, der Sinti und Roma, den Zeugen Jehovas, der Schwulen- und Lesbenverbände, der „Euthanasie“- Geschädigten, die seit vielen Jahrzehnten andauernde Arbeit fortsetzen. Die zentrale Forderung der ehemaligen Häftlinge der Konzentrationslager tragen wir weiter: Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!
27. Januar 2020 http://www.netzwerk-lagergemeinschaften.de
Unterzeichnende Verbände: • Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V. • Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V. • Lagergemeinschaft Dachau e.V. • Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V. • Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V. • Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis e.V. • Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg e.V. • Mauthausen Komitee Deutschland • Sachsenhausen-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. • Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen e.V. • Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V.
Unterstützer: • Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. • Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen Oberösterreich • Kinder des Widerstandes

25. Dezember 2019

Petition

25. Dezember 2019

Liebe Kamerad_innen und Mitglieder der Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis,

und wieder geht ein Jahr zu Ende, das viele Kämpfe und Proteste beinhaltet hat, wie erst vor kurzer Zeit die unfassbare Entscheidung des Berliner Finanzamtes für Körperschaften, der VVN/BdA die Gemeinnützigkeit entziehen zu wollen…
Dank der vielen Proteste und Protestschreiben, allen voran Esther Bejerano und das Auschwitz-Komitee, wurde diese Entscheidung zurückgenommen. Das ist leider nur ein Teilerfolg – der Angriff auf linke, antifaschistische, linke Vereine geht weiter (und hatte ja vor fast 2 Jahren mit ATTAC seinen Anfang genommen),
und es braucht noch sehr viel lauten Protest und Unterstützung.
https://www.auschwitz-komitee.de/offener-brief-was-ist-gemeinnuetzig-zur-entscheidung-eines-finanzamtes/

Antifaschismus muss gemeinnützig bleiben! Schwerer Angriff auf die VVN-BdA


https://www.openpetition.de/petition/online/die-vvn-bda-muss-gemeinnuetzig-bleiben
Im Anhang (1-7) findet ihr weitere Protestbriefe und Petitionen.
An dieser Stelle einen ganz ganz dicken und herzlichen Glückwunsche, an Esther, die am 15.12.2019 95 Jahre alt geworden ist!!
Wir wünschen dir alles Liebe und weiterhin soviel Kraft!!

schaut mal rein: https://r-mediabase.eu/auf-das-leben-esther-bejarano-feiert-ihren-95sten-geburtstag/
mit herzlichen und antifaschistischen Grüße
vom MB-Team,
Martina, Juliana und Dagmar

Protestnote

27. November 2019

Sehr geehrter Herr Finanzsenator Kollatz,
die Unterzeichnenden sind Hinterbliebene und Angehörige der Häftlinge der ehemaligen Konzentrationslager und ihre FreundInnen und MitstreiterInnen. Wir haben uns vor rund 70 Jahren in vielfältigen Lagerarbeitsgemeinschaften, Komitees und Initiativgruppen zusammengeschlossen.
Mit völligem Unverständnis haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Finanzamt für Körperschaften 1 im rot-rot-grün regierten Berlin dem „Bundesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V.“ die Gemeinnützigkeit entzogen hat und rückwirkend Steuernachforderungen in 5-stelliger Höhe verlangt.
Wir meinen: Antifaschismus war und ist gemeinnützig. Bundespräsident Steinmeier sagte am 10. Oktober 2019 nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle: „Die Geschichte mahnt uns – die Gegenwart fordert uns.“ Antifaschistisches Engagement muss deshalb in Zeiten zunehmender Fremdenfeindlichkeit, steigender Gewaltbereitschaft der rechtsextremen Szene und antisemitischer Angriffe auf jüdische Einrichtungen von allen gesellschaftlichen Akteuren, von Regierungen im Bund und den Ländern, Parlamenten und Behörden anerkannt und tatkräftig (nicht nur mit Worten) unterstützt werden.
Die Mitglieder der VVN-BdA e.V. setzen sich für die Verwirklichung der Charta der Menschenrechte und die Verteidigung des Grundgesetzes ein, die eine Reaktion auf die Verbrechen des Faschismus waren. Wir können nicht hinnehmen, dass die VVNBdA e.V., der auch viele unserer Lagergemeinschaften als kooperierende Mitglieder angehören, nun durch einen Federstrich in ihrer Existenz bedroht ist!
Wir appellieren deshalb an Sie, die Entscheidung des Finanzamtes für Körperschaften 1 aufzuheben.

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