Am 23. November 2022 jährten sich die rassistischen Brandanschläge von Mölln, bei denen Bahide Arslan, Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz ermordet wurden, zum 30. Mal. Zum diesjährigen Gedenken trug die Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis ein Grußwort bei, das wir hier dokumentieren:
Lieber Ibo, lieber Faruk, liebe Familien Arslan und Yılmaz,
liebe Betroffene, An- und Zugehörige und solidarische Menschen,
Wir sind traurig und wütend über den Tod von Bahide und Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz – wir werden sie nicht vergessen. Euch Betroffenen, An- und Zugehörigen möchten wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen.
1992 hat unsere Lagergemeinschaft Ravensbrück wie so viele andere Organisationen und Einzelpersonen nach dem Bekanntwerden der rassistischen Brandanschläge in Mölln einen Brief an Euch geschickt, in dem wir unsere Solidarität mit euch zum Ausdruck brachten. Er wurde hier gerade vorgelesen. Unser Brief, wie die vielen anderen, haben euch nicht erreicht, da sie von der Stadt Mölln nie an euch weitergeleitet worden waren. Sie hätten euch vielleicht ein wenig trösten und stärken können. Wir sind entsetzt und wütend, wie sich Vertreter:innen der Stadt Mölln euch Betroffenen und euren Angehörigen gegenüber verhalten haben. Diese Briefe der Solidarität mitsamt des gesammelten Geldes sind euch vorenthalten worden und sind letztendlich nur durch Zufall, 27 Jahre später, bekannt geworden.
Wir fordern die Stadt Mölln auf, Dinge, die euch betreffen, nur in Rücksprache mit euch und mit eurem Einverständnis zu machen. Wie du, Ibo, schon so lange sagst: Die Betroffenen müssen gehört werden.
Grußwort der LGRF zum 30. Jahrestag der rassistischen Brandanschläge in Mölln weiterlesen »