Virtuelles Gedenken an die lesbischen Gefangenen in Ravensbrück

9. April 2021

Zum 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentationslagers Ravensbrück ruft die Initiative „Autonome feministische FrauenLesben aus Deutschland und Österreich“ zu einer virtuellen Solidaritätsaktion auf.

Die Initiative und weitere Unterstützer_innen setzen sich schon seit mehreren Jahren gegen verschiedene Widerstände für eine Gedenkkugel in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück ein, die an die verfolgten und ermordeten Lesben erinnert. Die aktuelle Inschrift der Gedenkkugel lautet:

Im Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet. Ihr seid nicht vergessen!

Die Gedenkkugel hat auch nach Jahren der Auseinandersetzung noch immer keinen festen Platz in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Die Initiative bittet daher um Zusendung solidarischer Fotos und Grußbotschaften, die anschließend in den sozialen Medien veröffentlicht werden sollen – um gemeinsam für ein Gedenken an die lesbischen Gefangenen in Ravensbrück und Uckermark einzustehen.

Hier gibt es den Aufruf zu der Aktion auf Deutsch und Englisch als PDF-Datei zum Herunterladen:

Weitere Infos finden sich zum Beispiel auf der Facebookseite zur Gedenkkugel.

Digitale Befreiungsfeier 2021

2. April 2021

Liebe Kamerad_innen, liebe Freund_innen der Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e.V., liebe Interessierte,

wir möchten euch darauf hinweisen, dass es zum diesjährigen 76. Jahrestag der Befreiung ein vielfältiges digitales Programm geben wird: Am Samstag, den 17. April 2021 werden die ersten Beiträge hochgeladen, am Sonntag, 18. April 2021 folgen weitere Beiträge. Alle Beiträge werden hier auf unserer Website abrufbar sein – auch noch nach dem Jahrestag der Befreiung.

Am Samstag, den 17. April veröffentlichen wir folgende Beiträge:

  • Videoclip: Begrüßung durch die LGRF
  • Videoclip: Gedenken auf dem Friedhof in Fürstenberg an polnische Frauen, die in Ravensbrück ermordet wurden (deutsch/polnisch)
  • Videoclip zur Skulptur Die Tragende
  • Videoclip Geboren in Ravensbrück und Interview mit Ingelore Prochnow
  • Vorstellung einer Broschüre zur polnischen Gefangenengruppe in Ravensbrück (PDF)

Am Sonntag, den 18. April folgen diese Beiträge:

  • Videoclip: Gedenken am sowjetischen Ehrenmal
  • Interview mit Robert Philipp (Bürgermeister Fürstenberg/Havel)
  • Videoclip: Gedenken am Platz des Zeltes
  • Videoclip: Interview mit Esther Bejarano
  • Videoclip: Einweihung des Gedenkzeichens zu den Frauen, die Sex-Zwangsarbeit leisten mussten

Außerdem wird es am 18. April 2021 ab 10 Uhr auf der Website der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück neben weiterem digitalen Programm einen Livestream vom Gedenken vor Ort geben. Hier wird auch unsere Lagergemeinschaft mit der Kranzniederlegung an der Mauer der Nationen vertreten sein.

Im Gedenken an die Gefangenen, Gefolterten und Ermordeten.
Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus. Erinnern heißt Handeln.

Herzlichen Dank an alle Unterstützer_innen. Für die finanzielle Unterstützung danken wir der Berliner VVN-BdA e.V., der VVN-BdA Berlin-Pankow e.V. und der Dr. Hildegard Hansche Stiftung.

Logo der VVN-BdA
Logo der Dr. Hildegard Hansche Stiftung

Friedliches Fest

23. Dezember 2020

wir wünschen Allen ein besinnliches Fest,

einen guten Rutsch ins Neue Jahr

Frieden in uns und der Welt

sowie ein gesundes Wiedersehen im Jahr 2021

die LGRF unterstützt diesen Spendenaufruf:

19. Oktober 2020

Hausverbot für homofeindliche Hetzer!

4. August 2020

Stellungnahme der Lagergemeinschaft Ravensbrück Freundeskreis e.V. zu den pathologisierenden und homofeindlichen Äußerungen des TVP-Journalisten Cezary Gmyz

Der Journalist des Polnischen Staatsfernsehen (TVP) in Berlin, Cezary Gmyz, hat anlässlich des Besuches von Präsident Andrzej Duda in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau am 15. Juni 2020 getwittert, dass „viele Homosexuelle in den Konzentrationslagern außergewöhnliche Degenerierte und Vergewaltiger“ waren und: „Ähnlich war es in Frauenlagern wie z.B. in Ravensbrück. Wanda Półtawska [Eine polnisch-christliche Überlebende des KZ Ravensbrück] beschreibt mit Abscheu, wie Jagd auf junge Mädchen gemacht wurde. Diese wurden von Lesben veranstaltet, sowohl von Wachfrauen als auch von deutschen kriminellen Gefangenen.“ Zuvor hatte Duda im Präsidentschaftswahlkampf geäußert, LGBT seien keine Menschen, sondern es sei eine Ideologie.

Zum Hintergrund:

Lesben wurden während des Nationalsozialismus tabuisiert, stigmatisiert, diskriminiert und verfolgt. Frauen, die aus antisemitischen, antislawischen, antiziganischen, politischen und anderen Gründen verfolgt waren, wurden zusätzlich – zum Beispiel in Ravensbrück – wegen (angeblichem) lesbischem Verhalten bestraft.

In Berichten polnischer Überlebender wird deutlich, dass lesbische Beziehungen in Ravensbrück weit verbreitet waren. Da Lesbenfeindlichkeit in sämtlichen in Ravensbrück vertretenen nationalen Gruppen verankert war und Lesben und lesbische Beziehungen speziell in stark religiösen Milieus als „pervers“ und tiefe Sünde galten, wurde das Thema weitgehend verschwiegen oder, wenn überhaupt, lange Zeit massiv abwertend beschrieben.

Die Äußerungen des TVP-Journalisten Cezary Gmyz sind homofeindlich. Sie pathologisieren und kriminalisieren Homosexuelle als Gruppe und werten sie und ihre Verfolgung im Nationalsozialismus ab.

Die Schärfe der Auseinandersetzung um LGBT in Polen beeinflusste sicher auch die hetzerische und provokative Berichterstattung von Gmyz über die Gedenkfeiern in Ravensbrück und die Auseinandersetzungen mit den NSZ (Narodowe Siły Zbrojne – Nationale Streitkräfte). Denn als zentraler Akteur in dem Konflikt schließt die Lagergemeinschaft Ravensbrück Freundeskreis e.V. in ihrem Erinnerung Lesben ein, Homofeindlichkeit, Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus jedoch konsequent aus. Zu einem solchen Gedenken in Ravensbrück haben viele bedeutende Initiativen von LGBTQI-Gruppen und Personen bereits vor und nach 1989 beigetragen.

Mit den Äußerungen Dudas und Gmyz‘ ist ein Tiefpunkt gesetzt. Wie die Diskussionen um die Gedenkkugel in Ravensbrück aber zeigen, hält die Auseinandersetzung um die Anerkennung von Lesben und ihrer Verfolgung auch in der Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten bis heute an.

Die Lagergemeinschaft Ravensbrück Freundeskreis e.V. setzt sich dafür ein, dass:

  • Cezary Gmyz in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (MGR) Hausverbot erhält,
  • die MGR und die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zu den homofeindlichen Äußerungen von Gmyz zu homosexuellen Gefangenen in Konzentrationslagern und auch speziell zu Lesben in Ravensbrück Stellung beziehen und
  • zeitnah einen angemessenen Platz für die Gedenkkugel zum Erinnern an die lesbischen Frauen und Mädchen, die im NS verfolgt und in Ravensbrück inhaftiert waren, schaffen.

Antifaschistische & feministische Aktionstage zum Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark

19. Juli 2020

Digitale Aktionstage vom 03. – 09.08.2020

Führungen vor Ort (nach Anmeldung) 13.- 15.08.2020

Die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V. arbeitet daran, die Geschichte des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers zu erforschen, Kontakt zu Überlebenden und ihren Angehörigen zu suchen und zu erhalten und auf dem Gelände einen würdigen Gedenkort zu gestalten. Ein Teil dieser Arbeit sind jährlich stattfindende Bau- und Begegnungscamps.

Dieses Jahr wird das Bau- und Begegnungscamp aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht wie geplant über einen längeren Zeitraum stattfinden können. Stattdessen wird es eine digitale Aktionswoche und einige Führungen vor Ort geben. Eingeladen sind alle, die das Gelände kennenlernen wollen und Interesse haben, sich mit der Geschichte des Ortes und antifaschistischer Erinnerungspolitik zu beschäftigen. Bitte meldet euch vorher an unter bau-begegnungscamp@web.de

Der Gedenkort ehem. KZ Uckermark ist offen zugänglich. Seit diesem Jahr gibt es eine neue Ausstellung über die Geschichte des Ortes.

Alles Infos findet ihr unter:
http://gedenken.noblogs.org/
Instagram: @gedenkort_uckermark

Brief an das Sächsische Staatsministerium

19. Juli 2020

An das Sächsisches Staatsministeriumfür Wissenschaft, Kultur und Tourismus (Staatsministerin des Bereichs Kultur undTourismus, Frau Barbara Klepsch, Wigardstr.17, 01097 Dresden)

Das Netzwerk der Lagergemeinschaften schließt sich im vollem Wortlaut der Pressemitteilung der Sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, der AG der KZ-Gedenkstätten in der Bundesrepublik Deutschland, dem Forum der Landesarbeitsgemeinschaften der Gedenkstätten, Erinnerungsorte und-intiativen in Deutschland an: Untragbare Äußerungen des amtierenden Geschäftsführers der Stiftung Sächsische Gedenkstätten müssen Konsequenzen haben.

Im Namen der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, als Nachfahren und deren Freundinnen und Freunde fordern wir die sofortige Absetzung des amtierenden Geschäftsführers der Stiftung der Sächsischen Gedenkstätten Siegfried Reiprich.

10.07.2020

Unterzeichnende Verbände:
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Ester Bejarano – Überlebende
Susanne Kondoch-Klockow und Helga Obens (Vorstand) Arbeitsgemeinschaft Bergen Belsen
Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V.
Günter Pappenheim – Buchenwaldhäftling, Vorsitzender und erster Vizepräsident des internationalen Komitees Buchenwald-Dora
Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/ Freundeskreis e.V.
Lagergemeinschaft Dachau der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Deutsches Mauthausen Komitee Ost e.V.
Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V.
Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V.
Lagergemeinschaft Ravensbrück Freundeskreis e.V.
Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg e.V.
Sachsenhausen-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Bund der sozialdemokratischen Freiheitskämpfer_innen und der Opfer des Faschismus und aktiven Antifaschisten_innen Oberöstereich
Ostdeutsches Kuratorium von Vereinen e.V.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisteni
Im Namen des „Netzwerk Lagergemeinschaften“ – Vera Dehle-Thälmann

75. Jahrestag der Befreiung

26. April 2020

Liebe Freund*innen und Mitstreiter*innen,

wir waren heute zu zweit in Fürstenberg und Ravensbrück, um zu gedenken und Blumen abzulegen.

Zuerst waren wir beim Denkmal für die Rote Armee. Dort war neben dem Kranz der Lagergemeinschaft einer der Linkspartei und ein Zettel des VVN. Wir haben die Grußbotschaft der Lagergemeinschaft dort hingelegt und eine Blume.

Wir haben am Bahnhof Fürstenberg ein Plakat aus der tollen Serie der Uckermark Ini angebracht. Danach sind wir zum Friedhof und haben beim Grab der erschossenen Polinnen Blumen abgelegt und ebenfalls ein Foto mit unserer Grußbotschaft gemacht. Wir hatten noch einen Zusatz geschrieben, dass heute vor 77 Jahren der Beginn des Aufstandes im Warschauer Ghetto war und einige der Teilnehmerinnen zwei Jahre später in Ravensbrück befreit wurden. Unsere Blumen waren die einzigen, die dort abgelegt worden waren.(Das Gebinde ist aus Plastik und liegt dort immer)

In Ravensbrück waren wir nur auf dem Gelände am See. Es waren immer wieder 2er-Gruppen unterwegs, die Blumen abgelegt haben. Wir haben Blumen am Erschießungsgang abgelegt, bei den 2 Skulpturen und bei der Tragenden. Bei den Ländertafeln war auffällig, dass ausschließlich die Kränze unserer Lagergemeinschaft dort hingen. Einzige Ausnahme war Österreich, dort hing noch ein Kranz der dortigen Lagergemeinschaft. Bei den Tafeln rechts daneben war ein großes Blumengebinde bei der Katalonischen Tafel. Bei der Tragenden waren Kränze des VVN und unserer, der Bundesrepublik, der Polnischen Botschaft und noch einige andere. Keiner von einer Partei.

Wir waren sehr traurig, dass (fast) alles dieses Jahr ausfallen musste, und sehr froh, wenn auch nur zu zweit, aber doch dagewesen zu sein.

Impressionen vom 75. Jahrestag der Befreiung

19. April 2020

75.Jahrestag der Befreiung

18. April 2020

Vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück.
Die Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreise.V. Grüßt alle Überlebenden, ihre Angehörigen und Mitstreiter*innen!
Unser Gedenken war, ist und bleibt unsere antifaschistische Überzeugung, gemäß der Forderung von Überlebenden:
„ Nie wieder Krieg- Nie wieder Faschismus!“
Lasst uns weiter für eine Welt ohne Rassismus, Antisemitismus und Sexismus eintreten.

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